1971 - 1985

Renault Alpine A310

Die Alpine A310 wird heute oft als direkter Nachfolger der legendären A110 bezeichnet – dabei war sie ursprünglich keine Ablösung, sondern eine Ergänzung im Alpine-Programm. Beide Fahrzeuge wurden sogar über sechs Jahre hinweg parallel produziert, denn sie verfolgten unterschiedliche Ansätze: Während die A110 kompromisslos auf Rallye-Sport getrimmt war, zielte die A310 auf ein breiteres Publikum – komfortabler, luxuriöser, tourentauglicher.

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Konzeption: Sportlichkeit trifft Alltagstauglichkeit

Die A310 sollte größer, moderner und hochwertiger wirken als die kantige Vorgängerin. So erhielt sie nicht nur eine ausgeprägtere Karosserieform mit futuristischem Look, sondern auch eine zweite Sitzreihe – ein echtes Novum für einen Sportwagen dieser Klasse. Alpine positionierte das Modell bewusst in einem höheren Preissegment als Luxus-Sportwagen, der nicht nur auf der Rennstrecke, sondern auch auf langen Reisen eine gute Figur machen sollte.

Die Designentwürfe der ersten Prototypen sollen übrigens im Wohnzimmer von Alpine-Gründer Jean Rédélé entstanden sein – da das Werk in Dieppe längst aus allen Nähten platzte.

Design und Optik: Markant, kantig, anders

Die Alpine A310 war ein Kind der 70er-Jahre – mit einer Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), klaren Linien und eigenständigem Stil. Besonders auffällig waren bei den frühen Modellen die sechs runden Frontscheinwerfer, die hinter einer durchgehenden Glasscheibe lagen. Spätere Versionen erhielten eine überarbeitete Front mit vier Scheinwerfern, ebenfalls unter Glasabdeckung.

Die gesamte Silhouette wirkte modern, fast futuristisch – und setzte sich klar von klassischen Sportwagenformen ab.

Technik: Vom R16-Motor zur V6-Power

Geplant war von Anfang an der Einsatz eines V6-Motors aus der Kooperation von Peugeot, Renault und Volvo (PRV) mit 150 PS. Doch dieser verzögerte sich in der Entwicklung – und so musste man zum Marktstart auf einen Vierzylindermotor aus dem Renault 16 TS zurückgreifen, der lediglich 115 PS leistete.

Erst ab 1976 konnte die A310 endlich mit dem 2,7-Liter-V6 ausgeliefert werden, was dem Fahrzeug den dringend benötigten Leistungsschub und eine neue Dynamik verschaffte. Mit dem V6 wurde auch das Fahrwerk überarbeitet, die Spur verbreitert und die gesamte Abstimmung sportlicher. Damit entwickelte sich die A310 zu einem ernstzunehmenden GT.

Verkaufszahlen und Nachwirkung

Gleichzeitig mit der Einführung der V6-Version wurde die Produktion der A110 eingestellt – und die A310 übernahm nun die Rolle als sportliches Aushängeschild von Alpine. Auch die Verkaufszahlen stiegen deutlich an: Insgesamt wurden rund 12.000 Exemplare der Alpine A310 gebaut.

Renault Alpine A310

Motor: V6 mit 150 PS

Hubraum: 2645 ccm

Getriebe: 5-Gang Manuell

Besitzer: Bernhard Landerdinger

1983