1946 - 1961

Renault 4CV

Der Renault 4CV war das erste französische Auto, das nach dem Zweiten Weltkrieg in Großserie produziert wurde – und das erste Renault-Modell mit Heckmotor. Zwischen 1946 und 1961 gebaut, war der 4CV ein Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs in Frankreich. Mit seiner sympathischen Erscheinung, solider Technik und großem Nutzwert auf kleinem Raum wurde der „kleine Renault“ zu einem echten Volksauto – über 1,1 Millionen Mal gebaut.

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Ein Auto für den Wiederaufbau

Die Entwicklung des Renault 4CV begann noch während der deutschen Besatzung im Geheimen – unter der Leitung von Fernand Picard und Charles-Edmond Serre. Nach dem Krieg wurde das Projekt unter Louis Renaults Nachfolger Pierre Lefaucheux zur Priorität erklärt.

Das Ziel: Ein kompakter, erschwinglicher und sparsamer Wagen, der für breite Bevölkerungsschichten zugänglich sein sollte – ähnlich wie der VW Käfer in Deutschland. 1946 wurde der 4CV auf dem Pariser Autosalon vorgestellt, 1947 begann die Serienproduktion.

Technik: Klein, einfach, durchdacht

Der Renault 4CV war ein technisches Leichtgewicht mit cleverem Konzept:

  • Heckmotor: 747 cm³, wassergekühlt, 4-Zylinder-Reihenmotor
  • Leistung: ca. 17–21 PS (je nach Ausführung)
  • Heckantrieb, 3-Gang-Schaltgetriebe
  • Tief liegender Schwerpunkt und gute Traktion dank Heckmotor
  • Leichtbauweise: Leergewicht unter 600 kg
  • Verbrauch: ca. 6–7 Liter/100 km

Trotz seiner geringen Leistung war der 4CV erstaunlich agil und komfortabel – ideal für Stadt und Land, auch in schwierigeren Zeiten.

Design: Charmanter „Butterklumpen“

Mit seiner rundlichen Karosserie, den vier Türen (damals nicht selbstverständlich), den freistehenden Kotflügeln und den senkrechten Lüftungsschlitzen am Heck wirkte der 4CV wie ein freundlicher Geselle. Der Spitzname „Crème Caramel“ in Frankreich oder „Motte de beurre“ (Butterklumpen) zeigt, wie liebevoll das Design aufgenommen wurde.

Der Innenraum war schlicht, aber funktional – genau richtig für die Nachkriegsjahre.

Varianten und internationale Produktion

Im Laufe seiner Produktionszeit wurde der 4CV in zahlreichen Varianten angeboten:

  • Standardmodell (mehrere Serien mit laufender Weiterentwicklung)
  • Renault 4CV Sport – mit leichten Leistungssteigerungen
  • 4CV Décapotable / Cabriolet (nur in sehr geringer Stückzahl)
  • 4CV Luxe – besser ausgestattet
  • Motorsport-Umbauten für Bergrennen, Rallyes und Rundstrecke

Zudem wurde der 4CV auch international gebaut:

  • Japan: von Hino Motors (als „Hino Renault 4CV“) – das erste in Japan produzierte Auto nach dem Krieg
  • Spanien, Argentinien, Australien – meist aus CKD-Bausätzen (Completely Knocked Down)

Motorsport: Klein, aber erfolgreich

Trotz bescheidener Leistung war der 4CV im Motorsport aktiv – und erfolgreich. Dank seines geringen Gewichts, der guten Traktion und der simplen Technik wurde er gern für:

  • Bergrennen und Rallyes
  • Rundstreckenrennen (z. B. Mille Miglia)
  • Umbauten durch Tuner wie Autobleu oder Rédélé (der spätere Gründer von Alpine)

Renault 4CV

Motor: 4 Zylinder Reihenmotor mit 19 PS

Hubraum: 747 ccm

Getriebe: 3-Gang Manuell

Besitzer: Werner Landerdinger

1957