Mit dem Renault 19 – intern auch als R19 bezeichnet – präsentierte Renault im Jahr 1988 einen modernen, ausgewogenen Kompaktwagen, der den Übergang von den kantigen 80er-Jahre-Modellen hin zu den runderen, komfortorientierten Fahrzeugen der 90er markierte. Als Nachfolger des Renault 9 und 11 war der R19 ein wichtiges Modell für den europäischen Markt – geräumig, zuverlässig und mit überraschend viel Fahrkomfort.
Der Renault 19 war nicht spektakulär, aber konsequent durchdacht – und damit ein echter Verkaufserfolg.
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Klare Formen, vielseitiges Konzept
Gestaltet wurde der Renault 19 vom bekannten Designer Giorgetto Giugiaro, der ihm ein sachliches, aber elegantes Design verlieh. Die Karosserie wirkte modern, ohne modisch zu sein – ein Stil, der vielen Käufern gefiel. Angeboten wurde der R19 in mehreren Varianten:
- Dreitüriges Schrägheck – sportlicher Zuschnitt
- Fünftüriges Schrägheck – familienfreundlich und praktisch
- Stufenheck („Chamade“)
- Cabriolet – ab 1991, gebaut bei Karmann in Deutschland
Der R19 war damit für viele Einsatzbereiche geeignet – vom Erstwagen für junge Leute bis zum praktischen Familienauto.
Technik: Solide Basis, vielfältige Motoren
Unter der Haube bot der Renault 19 eine breite Motorenpalette, darunter Benziner und Diesel in verschiedenen Leistungsstufen:
- Benziner: 1.2, 1.4, 1.7, 1.8 und 1.8 16V
- Diesel: 1.9 D (Saugdiesel) und 1.9 dT (Turbolader)
- Getriebe: 5-Gang-Schaltgetriebe, Automatik (4-Gang) bei bestimmten Modellen
Vor allem der 1.4er war sehr beliebt, da er eine gute Balance aus Leistung und Wirtschaftlichkeit bot. Für sportlich orientierte Fahrer war der Renault 19 16V die spannendste Variante.
Renault 19 16V – Der unterschätzte Hot Hatch
Der Renault 19 16V (auch „16s“ in Frankreich) war die leistungsstärkste Serienversion. Mit einem 1.8-Liter-16V-Motor und 140 PS (später 137 PS mit Katalysator) war er in der Kompaktklasse der frühen 90er absolut konkurrenzfähig. Merkmale des 16V:
- Sportlich abgestimmtes Fahrwerk
- Breitere Kotflügel und Spoilerpaket
- Spezielle Sportsitze und geändertes Cockpit
- Guter Geradeauslauf, hohe Kurvenstabilität
Er wurde mehrfach als „Wolf im Schafspelz“ bezeichnet, da er unauffällig, aber fahrdynamisch sehr potent war – heute ein Geheimtipp unter Youngtimer-Fans.
Facelift („Phase 2“) ab 1992
1992 erhielt der Renault 19 ein umfangreiches Facelift:
- Neue Front mit runderen Scheinwerfern
- Überarbeitetes Heck und modernisierte Rückleuchten
- Besserer Korrosionsschutz
- Überarbeiteter Innenraum mit neuen Materialien
Diese Version („Phase 2„) wirkte deutlich moderner und blieb in manchen Märkten – z. B. in Südamerika oder der Türkei – noch viele Jahre in Produktion.
Heute selten, aber geschätzt von Kennern
Obwohl der Renault 19 ein echter Verkaufserfolg war (über 5 Millionen gebaute Einheiten), ist er heute selten geworden. Der Fokus auf Alltagseinsatz, Rostprobleme bei frühen Modellen und mangelnde Pflege haben viele Exemplare verschwinden lassen. Besonders gesucht sind heute:
- Renault 19 Cabriolet (Karmann) – wegen seines eleganten Auftritts
- Renault 19 16V – sportlich, selten und unterschätzt
- Späte Phase-2-Modelle in gutem Originalzustand